Die Entwicklung der Fettleibigkeit

Fettleibigkeit Die Entwicklung der Fettleibigkeit (© Granik - Fotolia.com)

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich ein gefährlicher Trend entwickelt: Übergewicht. Wenn man bedenkt, dass jeder dritte Mensch zu viel wiegt, ist das eine erschreckend hohe Zahl. Übergewicht kann zu Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Dieser gefährliche Trend wird von Experten sorgenvoll beobachtet. Ein paar nüchterne Zahlen mögen die Entwicklung verdeutlichen: Im Jahr 1980 betrug die Zahl der übergewichtigen Menschen 857 Millionen. Im Jahr 2013 waren es bereits 2,1 Milliarden Menschen. Somit steigt die Anzahl der übergewichtigen Menschen schneller als die Weltbevölkerung.

Diese Entwicklung ist sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern zu beobachten. Über 50% der extrem übergewichtigen Menschen leben in zehn Ländern, beispielsweise in den USA, China, Indien und in Deutschland. Diese Zahlen gehen auf eine aktuelle Übersichtsstudie zurück. Das Team von Marie Ng vom Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Universität von Washington veröffentlichte die Statistik jetzt im britischen Journal „The Lancet“. Grundlage für diese Zahlen lieferten die Daten aus mehr als 180 Ländern.

Die Methode der Bestimmung

Um zu bestimmen, ab wann eine Person übergewichtig ist, nutzten die Forscher den Body-Mass-Index (BMI). Dieser setzt sich aus der Körpergröße und des Gewichts eines Menschen zusammen. Ein BMI zwischen 25 und 29,9 gilt dabei als übergewichtig und bei Werten von 30 und höher ist die Rede von Fettleibigkeit oder Adipositas. Um den BMI zu bestimmen, wird das Gewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Größe in Meter geteilt.

Arm oder reich? Jung oder alt?

IHME-Direktor Christopher Murray weist darauf hin, dass Fettleibigkeit bei Menschen in allen Altersklassen und völlig unabhängig vom Einkommen vorkommt. Etwa 671 Millionen Menschen haben einen BMI von 30 oder höher. Davon lebt der größte Teil in den USA. Doch der stärkste Anstieg an Fettleibigkeit ist im Nahen Osten zu beobachten, etwa in Ägypten, dem Oman oder in Saudi-Arabien.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)veröffentlichte im Jahr 2013 eine aussagekräftige Studie, die diese Entwicklung bestätigt, denn in den großen Industrieländern wie den USA oder in Kanada sind rund 30% aller Menschen fettleibig. In Asien hingegen beträgt die Zahl der fettleibigen Personen nur etwa fünf bis sieben Prozent, also deutlich weniger.Für Deutschland wird die Zahl der fettleibigen Menschen mit etwa 20% angegebene, das Gleiche gilt für England und Australien.

Kurios

Interessant ist ein Blick auf die kleine Insel Nauru im Südpazifik: Hier haben über 70% der Bevölkerung einen BMI über 30. Glaubt man früheren Statistiken, so waren auf amerikanisch Samoa sogar 95% der Bewohner fettleibig.

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