Ernährung: Langsame Entwöhnung von Salz und Zucker

Die Ernährung entscheidet über das gesundheitliche Wohlergehen. Dieser Aspekt wurde in zahlreichen Studien bewiesen. Doch leider schmecken genau jene Lebensmittel am Besten, die nicht in die Kategorie "besonders gesund" fallen. Sie enthalten zu viel Fett, Zucker oder Salz.

Langsame Entwöhnung von Salz und Zucker Langsame Entwöhnung von Salz und Zucker (© Printemps - Fotolia.com)

Die Europäische Union hat sich Gedanken gemacht, wie sie den Verbrauchern gesünderes Essen schmackhaft machen könnte. Dazu wurde das „Salux-Projekt“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine von der EU geförderte Vergleichsstudie, die in 12 EU-Ländern durchgeführt wurde. Die Forscher fanden heraus, dass den Verbrauchern oft das Produkt am besten schmeckt, das mit dem meisten Zucker versetzt ist.

Salz und Zucker: Langsame Entwöhnung

In einem sind sich die Forscher der 12 teilnehmenden Länder einig: Die Entwöhnung von Fett, Zucker und Salz sollte langsam reduziert werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt die Aufnahme von 6 Gramm Salz pro Tag. Die weibliche deutsche Bevölkerung liegt mit einem Tagesverbrauch von 6,1 Gramm Salz am Tag recht dicht an dieser Leitlinie. Die deutschen Männer hingegen mögen es scheinbar etwas salziger, denn sie kommen im Schnitt auf 8,4 Gramm. Spitzenreiter ist Südosteuropa, dort dürfen es schon 14 Gramm Salz am Tag sein.

Es geht kaum ohne diese drei Stoffe

Prof. Dr. Walter Vetter, Leiter des Fachgebiets Lebensmittelchemie an der Universität Hohenheim sagt, dass in fast allen Nahrungsmitteln Fett, Zucker oder Salz enthalten ist. Doch der unterschiedliche Konsum, den das Beispiel des Verbrauches von Salz zeige, mache eine einheitliche Regelung schwer. Prof. Dr. Lutz Graeve, der Leiter des Fachgebiets Biochemie der Ernährung – ebenfalls in Hohenheim – meint, dass die Geschmacksnerven auf den fehlenden Zucker- Salz- oder Fettgehalt reagieren würden. Dadurch wird signalisiert – das Essen schmeckt nicht. Aus diesem Grund wird die langsame Reduktion dieser drei Stoffe angestrebt.

Interessante Studie mit Joghurt

Es gleicht tatsächlich einem Teufelskreis: Produzieren die Hersteller Nahrungsmittel mit weniger Fett, Salz oder zucker, werden die Produkte weniger gekauft. Denn laut den Forschern schmeckt es einer großen Zahl von Menschen einfach zu gut.

Ein Beispiel veranschaulicht dies ganz gut: Schweizer Forscher untersuchten, wie süß Joghurt denn sein darf. Die Probanden gaben vor dem Test an, ihnen sei der handelsübliche Joghurt eigentlich viel zu süß. Die Wissenschaftler ließen die Studienteilnehmer verschiedene Joghurts mit unterschiedlichem Zuckergehalt testen. Das Ergebnis: Der Joghurt mit dem höchsten Zuckeranteil schnitt am Besten ab.

Quelle: Welt.de

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