Zecken – klein und gemein

Zecken - Gefahr aus dem Unterholz Zecken - Gefahr aus dem Unterholz (© Michael Tieck - Fotolia.com)

Zecken sind kleiner als ein Streichholzkopf, doch sie haben es in sich. Sie übertragen zwei besonders gefährliche Krankheiten: Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) und Borreliose.

Bayreuth in Bayern – ein Risikogebiet

In Deutschland gibt es sogenannte Risikogebiete, in denen die Krabbeltiere besonders häufig auftreten, beispielsweise in Bayreuth. Hier zählt sowohl die Stadt als auch der gesamte Landkreis zum Risikogebiet. Aus diesem Grund rät das Landratsamt, sich dringend impfen zu lassen.

Das Gesundheitsamt räumt dabei mit dem Mythos auf, dass Zecken sich von Bäumen auf ihr Opfer fallen lassen würden – dem ist nicht so. Die kleinen Blutsauger leben im Laub, im hohen Gras und im Unterholz. Dort lauern sie auf vorbeikommende Menschen oder warmblütige Tiere. Wurde eine Zecke beim Gang durch eine Wiese vom Grashalm „abgestreift“, beginnt sie nicht sofort damit, sich in die Haut zu bohren. Sie wandert vielmehr eine ganze Weile umher und sucht sich einen geeigneten Platz, bevor sie zusticht. Zecken bevorzugen die Stellen der Haut, die weich und dünn sind, etwa in den Kniehöhlen, in der Leistenregion oder in den Kniekehlen.

Die Übertragung von Krankheiten

Zecken können dabei Viren oder Bakterien übertragen, so ist eine Borreliose-Erkrankung eine bakterielle Infektion. Wird sie rechtzeitig diagnostiziert, ist sie mit Antibiotika gut behandelbar. Oft ist das erste Anzeichen einer Infektion eine Hautrötung, die sich ringförmig um die Einstichstelle zieht. Dieses Symptom ist auch als „Wanderröte“ bekannt und wer bei sich solch eine Veränderung beobachtet, sollte schnellstens seinen Hausarzt aufsuchen. Bei einer Borreliose-Infektion ist das größte Problem die rechtzeitige Diagnose. Denn nicht immer zeigt sich das beschriebene Symptom mit dem roten Ring um die Einstichstelle.

Die gefährliche FSME-Infektion

Zecken beherbergen oft die extrem gefährlichen FSME-Viren. Eine vernünftige Behandlung ist gegen die Virusinfektion nicht möglich. Die moderne Medizin kann lediglich versuchen, eine Verschlimmerung der Symptomatik zu verhindern. Eine Infektion beginnt oft mit grippeähnlichen Symptomen. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl sind obligatorisch. Klingen diese Symptome ab, kann es bereits überstanden sein. Leider befallen die Viren in einigen Fällen das zentrale Nervensystem und in der Folge führt dies zu Hirnhaut-, Rückenmarks-, Gehirn- oder Nervenwurzelentzündungen.

Je nach Verlauf kommt es nicht selten zu schwerwiegenden Schäden, beispielsweise zu Bewusstseinsstörungen oder Lähmungen, die sogar das Atemzentrum betreffen können.

Eine Impfung bewahrt vor der Gefahr

Mediziner raten, sich rechtzeitig impfen zu lassen. Die Impfung ist gut verträglich und bietet Schutz vor der Vireninfektion. Zudem übernehmen nahezu alle Krankenkassen die Kosten für diese Impfung. Zumindest für den Personenkreis, der in einem Risikogebiet lebt oder sich dort aufhält. So wie im Landkreis Bayreuth.

Das Gesundheitsamt am Bayreuther Landratsamt unter der Leitung von Medizinaldirektor Dr. Klaus von Stetten erteilt gerne weitere Auskünfte unter der Nummer 0921/728-226.

Quelle: Nordbayern.de

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