Cholesterin – eine unterschätzte Gefahr

Der Begriff "erhöhter Cholesterinspiegel" ist bereits so im Alltag der Menschen verankert, dass vielen die Ernsthaftigkeit nicht mehr so bewusst ist, wie es sein sollte.

Gefahren durch zu viel Cholesterin Cholesterin – eine unterschätzte Gefahr (© ralwel - Fotolia.com)

Cholesterinspiegel zu hoch? Aber die Kartoffel-Chips beim Schauen eines Fußballspieles gehören doch dazu! Ein Biergarten-Besuch ohne die rote Wurst? Undenkbar. Doch wer tatsächlich einen zu hohen Cholesterinspiegel hat, sollte seine Ernährungsgewohnheiten immer auf den Prüfstand legen. Denn es drohen ernste Probleme mit dem Herz oder dem Kreislauf – manchmal sogar mit tödlichem Ausgang.

Eigeninitiative ist gefragt

Sind die Werte nur leicht erhöht, können Betroffene mit wenigen Maßnahmen das Risiko für eine Herz-Kreislauferkrankung verringern. Etwa, indem sie ihre Ernährung ändern und ihren Blutgefäßen mit Ausdauersportarten zu mehr Elastizität verhelfen. Prof. Hans-Ulrich Klör von der Lipid-Liga weist genau darauf anlässlich des „Tag des Cholesterins“ (20. Juni) hin.

Insgesamt empfiehlt es sich, das Fett in den Nahrungsmitteln zu reduzieren. Statt Fleisch, Wurst und Käse eignen sich beispielsweise pflanzliche Brotaufstriche. Zudem sollte zum Kochen oder für die Salatzubereitung hauptsächlich auf Oliven-, Raps- oder Leinöl zurückgegriffen werden.

Manche Lebens- und Genussmittel in Maßen genießen

Einige Lebensmittel sind aufgrund ihrer Transfettsäuren völlig ungeeignet für Menschen mit einem erhöhten Cholesterinspiegel. Dazu zählen etwa Eier, Innereien, Krustentiere oder gewisse zubereitete Formen wie etwa Pommes frites oder Kartoffelchips. Prof. Hans-Ulrich Klör verweist darauf, dass nicht nur die Fette in den Lebensmitteln gefährlich sind, sondern dass auch Zucker und Alkohol ungünstige Auswirkungen zeigen. Das gilt insbesondere dann, wenn das Blut einen erhöhten Triglycerid-Wert aufweist. Vollkorn-Getreideprodukte, Gemüse und Obst, diese Speisen sollten auf dem Speiseplan derer ganz oben stehen, die erhöhte Blutfettwerte aufweisen.

Sport ist wichtig

Geht es um die Bewegung, empfiehlt Prof. Hans-Ulrich Klör zu einer Ausdauersportart, die an fünf Tagen die Woche für je eine halbe Stunde ausgeübt werden sollte. Sportliche Menschen können alternativ auf ein strafferes Programmprogramm zurückgreifen, dann reichen bereits 30 Minuten dreimal pro Woche. Die stete Bewegung kann bestimmte schädliche Anteile der Fettwerte im Blut senken. Zudem erhöhen sich durch den Sport die nützlichen Anteile des Blutfettes.

Cholesterin wird vom Körper selbst produziert

Dabei darf nicht vergessen werden, dass Cholesterin lebenswichtig ist. Teilweise stellt der Körper es selbst her, teilweise wird es über die Nahrung zugeführt.

Ist das sogenannte „schlechte“ Cholesterin im Blut erhöht und zeigt gleichzeitig das „gute“ einen zu niedrigen Wert, kann dies zu schwerwiegenden Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße führen. Oft sind dies die Voraussetzungen für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Doch auch die Triglyceride (Neutralfette) spielen eine wichtige Rolle. Sie versorgen die Muskeln mit Energie, doch sie steigern das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung dann, wenn Betroffene zu wenig gutes Cholesterin (HDL) haben.

Selbst die Konstellation von einem Normalwert des schlechten Cholesterins (LDL) in Verbindung mit einem zu niedrigen HDL ist fatal. Oft zeigen Menschen mit Diabetes Typ 2 diese Werte im Blut, deswegen sind sie so stark gefährdet, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

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