Wann reden Ärzte endlich Klartext? Was steht in der Krankmeldung?

 

Jeder kennt die Situation. Man geht zum Arzt, lässt sich Blut abnehmen und bekommt das Ergebnis. Positive Laborwerte – wer sagt’s denn, ich bin gesund! Falsch, positive Laborwerte bedeuten einen Befund, der aussagt, dass im Blut Krankheitskeime vorhanden sind. Nicht alle Patienten haben die Stärke, ihren Arzt um eine detaillierte, für sie verständliche Diagnose aufzufordern.

Viele Kürzel, die nur der Arzt versteht

Kürzel stehen auf den Krankmeldungen, die der Patient seiner Krankenkasse zuschicken muss. Was die Kürzel aussagen, weiß der Patient in der Regel nicht, es sei denn, er hat seinen Arzt um Informationen aufgefordert. Von alleine erklärt kaum ein Mediziner diese Kürzel. Interessanter wird es, wenn es sich um eine Untersuchung der Lunge handelt. Hier kommt schreibt der Arzt „Pulmo: beidseits belüftet, keine RGs, keine KS-Dämpfung“. Was versteht der Patient? In der Regel gar nichts, denn Belüftung und Dämpfung bringt er mit seinem Auto in Verbindung, nicht aber mit seiner Lunge. Verständlich würde es ein Arzt so erklären: In beide Hälften der Lunge strömt Luft, es gibt keine Rasselgeräusche, die auf eine Entzündung oder einer Wasseransammlung hindeuten. Der Befund liegt im normalen Bereich. Wer hätte das bei der Beschreibung des Arztes gedacht?

Einen Arztbrief lesen

Das ist für Patienten gar nicht einfach, denn dieser wimmelt nur so von Fremdwörtern und Fachausdrücken. Dabei ist der Arztbrief nicht für den Patienten bestimmt, sondern in der Regel für seinen Hausarzt. Dieser kommt mit dem „Fachchinesisch“ zurecht; der Patient nicht. Dieser weiß auch nach der Untersuchung beim Facharzt meist nicht genau, was ihm fehlt. Heute gibt es sogar ein Internetportal, das sich auf die Entschlüsselung der medizinischen Befunde spezialisiert hat.

Mit der Checkliste zum Arzt

Sicher, wer sich eine Erkältung eingefangen hat, braucht keine Checkliste. Der Befund ist üblicherweise klar; die Medikamente muss der Patient sowieso selbst bezahlen, sofern es sich nicht um Antibiotika handelt. Doch wer von Schmerzen geplagt wird und nicht weiß, woher sie kommen, der ist gut beraten, wenn er sich seine Fragen an den Arzt aufschreibt und die Liste mit dem Mediziner Punkt für Punkt durchgeht.

Viele Fragen – kaum eine klare Antwort

Der Umstand, dass sich Ärzte untereinander, schriftlich und auch ihre Diagnose mit Kürzel, Fachausdrücken aufschreiben, ist für Patienten ein Problem. Keiner weiß was der Arzt meint, wenn im Arztbericht steht: Corticale Imprimierung des Humeruskopfes“. Besser ist es, wenn der Arzt dies seinem Patienten klar verständlich macht. Corticalis ist die harte, äußere Schicht des Knochens, sie umgibt das Knochenmark. Hätten Sie das gewusst?

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