Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Posttraumatische Belastungsstörung Posttraumatische Belastungsstörung (© indiauniform - Fotolia.com)

Bei der Posttraumatische Belastungsstörung handelt es sich um eine psychische Erkrankung. Es ist die verzögerte Reaktion der Psyche auf ein extrem belastendes Ereignis. Dabei kann es sich um eine Naturkatastrophe handeln, eine äußerst bedrohliche Lage im Sinne von Gewaltverbrechen, ein Unfall, aber auch Kriegsverbrechen.

Einer PTBS geht immer ein Trauma voraus, unabhängig davon, wie lange sich das belastende Ereignis hinzieht. So ist der zeitliche Unterschied zwischen einem Kriegseinsatz und einem Verkehrsunfall enorm, doch die Betroffenen durchleben ähnliche Ängste. Meist gesellt sich das Gefühl des Kontrollverlustes noch hinzu – man ist der Situation hilflos ausgeliefert.

Die Symptome der PTBS

Die Erinnerung an das Erlebte lässt die Betroffenen nicht mehr los. Ein typisches Symptom für die PTBS ist die ständige Konfrontation mit dem Traumata, sei es mit Tagträumen, Flashbacks oder nachts mit Alpträumen. Bei vielen Patienten geht es in die andere Richtung: Sie scheinen völlig emotionslos zu sein, sie zeigen sich gleichgültig gegenüber ihrer Umgebung und sie wirken teilnahmslos. Zudem versuchen sie alles zu vermeiden, was sie auch nur im Entferntesten an das schreckliche Erlebnis erinnern könnte. In einigen Fällen sind die Betroffenen nicht in der Lage, sich vollständig an das traumatische Erlebnis zu erinnern. Als weitere Symptome zeigen sich häufig Konzentrationsschwierigkeiten, unbegründete Angstgefühle, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit. Die Symptome unterscheiden sich, zieht sich der eine Patient still zurück, scheint der andere beim kleinsten Anlass aus der Haut zu fahren.

Die Häufigkeit der psychischen Erkrankung

Es kann jedem passieren – ein schlimmes Erlebnis wirbelt das Leben und den Alltag völlig durcheinander. Nichts ist mehr, wie es war. Selbst eine sogenannte „sekundäre Belastung“ kann jeden treffen. Dabei werden die Symptome einer PTBS hervorgerufen, indem einem Angehörigen Schreckliches widerfährt.

Es wird vermutet, dass etwa die Hälfte aller Menschen im Verlauf ihres Lebens mindestens einmal mit einem traumatischen Erlebnis konfrontiert werden. Es kommt auf die Art des Erlebnisses an, ob sich daraus eine PTBS bildet. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass wenn das Traumata durch andere Menschen hervorgerufen wurde, steigt das Risiko, an einer PTBS zu erkranken. Das zeigen Fälle von Vergewaltigungen und Kriegserlebnissen, denn nach solchen Erlebnissen erkranken rund ein Drittel aller Betroffenen an der PTBS. Zum Vergleich: Naturkatastrophen, einen Brand oder ein Verkehrsunfall führt in deutlich weniger Fällen zu einer PTBS. Auch eine akute und lebensbedrohliche Erkrankung wie etwa Krebs oder ein Herzinfarkt kann eine PTBS auslösen, doch auch hier liegt das relative Risiko dafür deutlich niedriger wie bei Gewaltverbrechen.

Weltweit gesehen, liegt die Erkrankungsrate bei 8%. Und wenn man sich die Zahl aller anschaut, die ein Traumata durchleben mussten, beträgt die Erkrankungsrate 10%.

Generelles über die PTBS

PTBS steht für posttraumatische Belastungsstörung, doch diese Erkrankung hat noch mehrere Namen: Posttraumatisches Belastungssyndrom, Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) oder Posttraumatisches Stresssyndrom. Gemäß der internationalen Klassifikation ICD-10 wird die psychische Erkrankung als Reaktion auf eine schwere Belastung zugeordnet. Neurobiologisch steht die Forschung bezüglich der PTBS am Anfang, denn was sich genau im Gehirn eines Betroffenen abspielt, ist einfach noch nicht genügend erforscht.

Therapiemöglichkeiten

Je früher eine Behandlung einsetzt, umso besser für den Patienten. Die Therapie gehört in die erfahrenen Hände eines speziell ausgebildeten Psychotherapeuten. Je nach Schwere der PTBS wird der Betroffene ambulant oder stationär behandelt. Die einzelnen Therapieschritte verfolgen das Ziel, dass der Patient einen normalen Alltag erleben kann und mit der belastenden Erinnerung Frieden schließt – er sie also verarbeitet.

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