Verliert Antibiotika seine Wirkung?

Innerhalb der letzten zehn Jahre ist der Verbrauch an Antibiotika weltweit um mehr 30 Prozent gestiegen. Viele Bakterien haben sich während dieser Zeit an die „Gegenmittel“ gewöhnt. Viele Bakterien haben gegen die Inhaltsstoffe von Antibiotika eine Resistenz entwickelt, die es ihnen erlaubt, sich auch dann auszubreiten, wenn der Erkrankte Antibiotika zu sich nimmt. Im Gegensatz dazu wird es für Ärzte immer schwieriger, von Bakterien verursachte Erkrankungen zu behandeln, dass viele der auf dem Markt vorhanden Antibiotika wirkungslos sind.

junge Frau bei der Einnahme von Medikamenten

Wirkung

Antibiotika verliert seine Wirkung gegen Bakterien, wenn diese gegen die Inhaltsstoffe einen Schutz gebildet haben. Für Patienten ist dies problematisch, besonders dann, wenn sich die Hemmung des Wachstums der Bakterien oder das Absterben mit Medikamenten nicht möglich ist. Der Krankheitsverlauf ist in diesen Fällen schwerer, dauert länger und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Auch wenn viele Menschen in Antibiotika ein „Allerheilmittel“ sehen; Antibiotika sind und waren gegen Viren nie erfolgreich. Dennoch haben viele Menschen bei durch Viren ausgelösten Infektionen Antibiotika unnötigerweise oder gar falsch eingenommen. Dies hat zur Folge, dass sich immer mehr Bakterienstämme eine Resistenz gegen Antibiotika aufbauen konnten. Kurz zusammengefasst bedeutet dies, dass bei bakteriellen Infektionen wie Lungen- oder Blasenentzündung sowie Entzündungen der Haut eine Behandlung mit Antibiotika erfolgreich ist. Bei Grippe, Schnupfen oder Husten sowie einer Bronchitis ist kein Antibiotikum erfolgreiche, weil diese Erkrankungen von Viren ausgelöst werden.

Bakterien

Einen Schutz gegen Antibiotika bauten in den letzten Jahren Bakterien auf, die gram-positiv sind. Auch die gram-negativen Bakterien blieben nicht untätig, die nicht nur gegen viele Inhaltsstoffe von Antibiotika resistent sind, sonder auch gegen alle ß-Laktam-Antibiotika. In Deutschland wurde deshalb vom Bundesministerium für Gesundheit im Jahr 2007 das Projekt ARS (Antibiotika-Resistenz-Surveillance) gestartet. Dieses Projekt hat das Ziel, eine typische Datenbasis zur Resistenz von Antibiotika zu erarbeiten. Anhand der von der Projekt-Gruppe ermittelten Daten soll es für Mediziner einfacher sein, ein entsprechendes Antibiotikum zu verschreiben, auf das die für die Infektion ursächlichen Bakterien nicht resistent sind. Die WHO sowie verschiedene andere Verbände und Organisationen arbeiten mit Hochdruck daran, neue Produkte zu entwickeln.

WHO

Ein weiterer Grund, der für die Resistenz der Bakterien gegen Antibiotika ursächlich ist, ist die Tatsache, dass dieselben Antibiotika-Arten bei Menschen und Tieren zum Einsatz kamen. Damit gelangen gegen resistente Bakterien über den Verzehr in den menschlichen Körper und lösen gefährliche Infektionen aus. Wissenschaftler raten deshalb, beim Kauf von Fleisch beim Metzger nachzufragen, woher seine Produkte kommen und ob der Bauer für seine Tiere Antibiotika verwendet. Wer ganz sicher gehen will, kauft Bio-Fleisch.

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