Der Ebola-Experte Sheik Umar Khan ist tot

Der Ebola-Experte Sheik Umar Khan wollte noch so viel im Kampf gegen das Virus bewirken - jetzt starb er selbst an einer Infektion.

Der Ebola-Experte Sheik Umar Khan ist tot Der Ebola-Experte Sheik Umar Khan ist tot (© nickylarson974 - Fotolia.com)

Dabei handelt es sich um den Mann, der eigentlich in einem Hamburger Krankenhaus behandelt werden sollte. Der Virologe erlag in seinem Heimatland Sierra Leone der Krankheit. Die Infektion war eine Folge seines unermüdlichen Engagements gegen das Ebolavirus.

Sheik Umar Khan galt als führender Experte auf dem Gebiet der Virologie. In seiner Heimat konnte er im Kampf gegen das Ebolavirus eine Menge ausrichten, bis er selbst an dem Virus erkrankte. Noch am Dienstag verkündete ein Sprecher der Gesundheitsbehörde, dass er es für eher unwahrscheinlich halte, dass Sheik Umar Khan nach Hamburg gebracht werden könne, er sei nicht transportfähig.

Die Ausmaße der Infektion

Prof. Stefan Günther, Leiter der Virologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin erklärt, das man letztlich nicht genau wisse, was zum Tod der Patienten führe. Würden alle Ebola-Patienten intensivmedizinisch betreut werden, könnte das die Sterberate von aktuell 70 Prozent auf etwa 50 oder 40 Prozent senken. Das ist allerdings nur eine Vermutung, denn die Erfahrungswerte sind schlicht zu niedrig.

Die Bevölkerung glaubt nicht an ein Virus

Im Moment ist die Lage der aktuellen Ebola-Epidemie in West-Afrika deshalb so aussichtslos, weil die Bevölkerung nicht kooperiert. Ärzte und Krankenschwestern stecken sich während ihrer Arbeit an, doch nur die wenigsten überleben die Infektion. Die Bevölkerung zeigt sich jedoch gegenüber Ärzten skeptisch. Sie gehen lieber zu ihren traditionellen Heilern, anstatt sich in eines der Gesundheitszentren zu begeben. Viele glauben nicht einmal, dass es sich um eine Ebola-Epidemie handelt. Sie pflegen ihre Angehörigen ohne Schutz und im Todesfall betrauern und waschen sie das Familienmitglied, wie es ihrer Kultur entspricht. Dadurch wird dem Virus Tür und Tor zur Verbreitung geöffnet.

Bart Janssens, Einsatzleiter der Ärzte ohne Grenzen, wies vergangene Woche darauf hin, dass die Situation völlig außer Kontrolle sei. Grund dafür ist genau das Misstrauen der Menschen. Das Virus tauchte in der Vergangenheit in Zentralafrika auf und das Vorkommen in West-Afrika ist für die Einwohner kein Virus, sondern ein Fluch.

Die traurigen Ergebnisse der Statistik zeigen eindeutige Zahlen und Worte auf: Es handelt sich um den ersten Ausbruch von Ebola in West-Afrika. Die WHO gibt aktuell an, dass es bis zum 23.Juli 1201 Fälle gab und 672 Menschen der Epidemie erlagen.

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