Warum immer mehr Kleinkinder Karies haben

Karies - Zahnpflege bei Kindern Karies - Zahnpflege bei Kindern (© Sergey Nivens - Fotolia.com)

Es gibt immer mehr Kinder unter drei Jahren mit Karies. Es gibt hierfür einige Gründe und Zahnärzte fordern jetzt mehr Vorsorgeuntersuchungen für die Zähne der Kleinen.

Im Allgemeinen betrachtet sind Karies-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen hierzulande eher rückläufig. Bei den ganz Kleinen ist dies jedoch anders. Es geht speziell um Karies bei unter Dreijährigen. Dieses Problem nimmt leider enorm zu. Etwa 10 bis 15 Prozent der Kleinkinder leiden an Karies, am sogenannten Nuckelflaschenkaries.

Nuckelflaschenkaries – dank gesüßten Getränken

Kinder die dauernd an Flaschen nuckeln mit gesüßtem Tee oder ähnlichem sind besonders davon betroffen. Die Zähne werden dauerhaft von Zucker umspült und dies ist alles andere als gesund. Diese Erkrankung ist durchaus vermeidbar, Eltern müssen nur darauf achten was sie ihren Kindern zu trinken geben. Wenn die Milchzähne dann nicht behandelt werden, kann es zu Abszessen, Fisteln oder auch heftigen Zahnschmerzen kommen und das spätere Gebiss kann erheblich darunter leiden.

Der Milchzahnkaries ist sehr schmerzhaft und die Zähne können verfrüht ausfallen. Das Kauvermögen wird beeinträchtigt, die Sprachentwicklung und die Entwicklung der weiteren Zähne kann behindert werden. Viele Kinder können nur unter Narkose behandelt werden.

In sozial schwachen Familien werden die Fälle von Karies besonders häufig gemeldet. Die Kindergärten arbeiten zwar an passender Vorsorge, doch nicht alle Kinder und Familien können dadurch erreicht werden.

Forderung nach mehr Vorsorgeuntersuchungen

Es werden jetzt Vorsorgeuntersuchungen gefordert die bereits im Babyalter beginnen sollen. Ab dem sechsten Lebensmonat sollen die Zähne der Kleinen regelmäßig kontrolliert werden. Die ersten Milchzähne fangen hier zu wachsen an und zur Früherkennungsuntersuchung sollte in die Zahnarztpraxen gekommen werden.

In der gesetzlichen Krankenversicherung ist Zahnvorsorge erst ab dem 2. Lebensjahr vorgesehen, bei einigen noch später. Dies ist viel zu spät, es muss schon vorher etwas getan werden.

Der Zahnärzteverband fordert jetzt drei Pflichttermine zwischen dem sechsten und dem 30. Lebensmonat. Die Ergebnisse bei der Untersuchung sollen ebenfalls vom Kinderarzt dokumentiert werden und die Eltern sollen über passende Mundhygiene aufgeklärt werden.

Bis zum Jahr 2020 sollen 80 Prozent der Sechsjährigen komplett Kariesfrei sein. Im Moment liegt die Quote nur bei 54 Prozent. Bisher reagierten die gesetzlichen Krankenkassen noch mit Unverständnis auf die Forderung der Zahnärzte.

Quelle: Augsburger-Allgemeine

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