Der Unterschied der Geschlechter

Unterschiede der Geschlechter Der Unterschied der Geschlechter (© Syda Productions - Fotolia.com)

Geht es um die Unterschiede der Geschlechter, fällt vielen Männern aus irgendeinem Grund ihr Auto ein und etliche Frauen sehen einen offenen Toilettendeckel vor sich. Doch so pauschal lässt sich der Unterschied gewiss nicht erklären. Schaut man etwas in Tiefe und lässt sich nicht durch Oberflächlichkeiten ablenken, kommt dabei ein interessanter Aspekt zum Vorschein. Das haben amerikanische Forscher mit einer Studie herausgefunden.

Die Wissenschaftler untersuchten 900 Jugendliche und wollen auf die Forschung auf diesem Gebiet noch vertiefen. Kommt ein Mädchen in die Pubertät, steigt ihre Gehirnblutung deutlich an. Das macht sie zwar sozialer, aber auch anfälliger für psychische Erkrankungen, etwa Depressionen. Das zeigt, dass sich die Gehirne von Jugendlichen unterschiedlich entwickeln. Das Gehirn der Mädchen wird mit Eintritt in die Pubertät deutlich mehr durchblutet als das der Jungs. Einige Gehirnregionen zeigen weitere enorme Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen.

Das überraschende Ergebnis könnte ein Grund dafür sein, warum Mädchen oft anfälliger für psychische Erkrankungen sind, so die amerikanischen Wissenschaftler. Sie wollten herausfinden, warum das Gehirn der Mädchen stärker durchblutet wird und führten bei 900 Personen im Alter zwischen 8 und 22 Jahren in unterschiedlichen Zeitabständen ein MRT durch.

In dem Zeitraum, bis die Kinder 12 Jahre alt waren, sank die Gehirnblutung bei allen beteiligten Kindern im gleichen Maße. Zu Beginn der Studie war bereits bekannt, dass die Durchblutung des menschlichen Gehirns im Kindesalter stetig abnimmt, während sie im Erwachsenenalter nur um etwa die Hälfte abnimmt.

Als die Probanden 16 Jahre alt wurden, traten die Unterschiede zutage. Bei den Jungs nahm die Durchblutung weiter ab, bei den Mädchen nahm sie leicht zu. Dieser Effekt steigerte sich im weiteren Verlauf der Pubertät. Betroffen war vor allem die Gehirnregion, die für das Sozialverhalten verantwortlich ist. Auch jene Stelle im Gehirn, die für die Emotionen zuständig ist, fiel unter den interessanten Aspekt der verstärkten Durchblutung.

Das Ergebnis könnte dabei helfen, psychische Erkrankungen besser zu verstehen, so die Wissenschaftler. Deswegen sind weitere zielführende Studien geplant. Es gilt herauszufinden, ob die gesteigerte Durchblutung des Gehirns zu einem erhöhten Risiko führt, an einer Angststörung oder einem sonstigen psychischen Leiden zu erkranken.

Der Bericht der Wissenschaftler schließt mit der Erkenntnis, dass das Ergebnis als Grundlage zu einer Wachstumstabelle für die normale Hirnentwicklung dienen könnte. Denn dann könnte man eventuell bereits mögliche Probleme erkennen, bevor sie überhaupt erst zu einem Problem werden.

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