Sodbrennen nimmt seinen Anfang im Magen. Der typische Schmerz steigt von der Magengrube aus nach oben und erreicht bei einigen Betroffenen sogar die Halsregion.
Dabei ist der eigentliche Übeltäter die Speiseröhre (Ösophagus). Dabei handelt es sich um einen langen Schlauch, der mit Muskelkraft die Nahrung nach dem Schlucken nach unten in den Magen transportiert. Die Speiseröhre selbst findet ihren Eingang über das Zwerchfell – einer Muskelplatte, die den Brust- vom Bauchraum teilt. Bei einem gesunden Menschen verhindert an dieser Stelle ein Schließmuskel (Ösophagus-Sphinkter), dass die Nahrung vom Magen wieder zurück in die Speiseröhre fließt. Doch ist dieser zu schwach oder aus irgendeinem Grund nicht normal „einsatzbereit“, läuft der Nahrungsbrei wieder zurück in die Speiseröhre. Dieser Rückfluss wird als Sodbrennen oder Reflux bezeichnet.
Die Suche nach den Ursachen
Der Gastroenterologe Peter Malfertheiner, Direktor der Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie erklärt, dass ein Reflux durch ein Zusammenspiel unterschiedlichster Faktoren verursacht wird. So kann ein Zwerchfellbruch ebenso die Erkrankung auslösen wie Magensäure, die einfach zu lange inaktiv ist. Auch eine verminderte Spannung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre kommt als Ursache in Betracht. Weiter gelten Rauchen, Alkohol, zu hastiges und heißes Essen sowie Übergewicht ebenfalls als auslösende Faktoren. Es ist laut dem Mediziner jedoch nicht immer möglich, einen Grund als Ursache auszumachen und medikamentös zu behandeln. So erklärt der Gastroenterologe, dass es Patienten mit einem Beschwerdebild gibt, doch bei einer Endoskopie sind keinerlei erklärbare Veränderungen auszumachen. Hier kommt dann vermutlich der Stress ins Spiel. Aus diesem Grund bekommen manche Patienten mit Sodbrennen ein Antidepressiva verschrieben. So senkt sich der Stresspegel der Betroffenen.
Die Magenspiegelung – elementar wichtig
Wer nur gelegentlich – also etwa ein-bis zweimal im Monat – an Sodbrennen leidet, muss sich keine Sorgen machen. Tritt es hingegen öfter auf, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Jeder dritte Patient mit Sodbrennen bekommt eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut (Refluxösophagitis). Mittels einer Magenspiegelung kann abgeklärt werden, inwieweit die Speiseröhre durch die Entzündung angreifbar ist. Generell wird männlichen Patienten ab einem Alter von 50 Jahren empfohlen, sich einer Magenspiegelung zu unterziehen. Immerhin treffen 80 Prozent aller Speiseröhrenkrebserkrankungen auf diese Gruppe zu.
Der Gastroenterologe Peter Malfertheiner weist auch auf die Notwendigkeit einer Magenspiegelung hin, wenn andere Symptome auftreten, etwa Schluckbeschwerden, das Erbrechen von Blut, ein unerklärlicher Gewichtsverlust oder Blutarmut.
Der Arzt sieht bei der Spiegelung, ob die Schleimhaut geschädigt ist. Bei einer intakten Schleimhaut wird das Sodbrennen mit einem Säurehemmer behandelt. Wer Schmerzen in der Brust hat, sollte zunächst auf Säurehemmer verzichten und vorab einen Herzspezialisten aufsuchen. Bei Schleimhautschädigungen entscheidet der Arzt je nach Schwere, wie die weitere Therapie aussieht.
Was können Betroffene selbst gegen Sodbrennen tun?
Ein voller Bauch studiert nicht gern – so ein altes Sprichwort. Doch ein voller Magen arbeitet auch nur sehr schwer. Denn durch den erhöhten Druck kommt es häufig zu einem Rückfluss. Zu enge Kleidung kann ebenso eine Ursache für Sodbrennen sein. Dadurch wird der Mageninhalt wieder nach oben gedrückt und die Muskulatur des Speiseröhrenschließmuskels kann diesem Druck nicht lange standhalten.
Schwer verdauliche Fette sind als Hauptauslöser bekannt. Nikotin sorgt für träge Muskeln, Kaffee sowie Süßigkeiten regen die Bildung der Magensäure an. Einige Betroffene verhindern nächtliches Sodbrennen, indem sie im Bereich des Oberkörpers erhöht schlafen und etwa drei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen.