Chlamydien – eine nicht zu unterschätzende Geschlechtskrankheit

 

 Chlamydien-Infektionen gehören zu den Geschlechtskrankheiten, die am häufigsten sind. Chlamydien ist die Bezeichnung für bestimmte Bakterien, welche die unterschiedlichsten Symptome hervorrufen können. Die Infektion betrifft in den meisten Fällen die Geschlechts- und Harnorgane. Die Übertragung der Bakterien erfolgt durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Auch ist eine Übertragung einer vaginalen Infektion durch diese Bakterien bei der Geburt auf das Neugeborene übertragbar. Außerdem sind Chlamydien in der Lage, sich in der Lunge und im Auge auszubreiten.

Erreger

Bekannt sind aktuell drei Erreger, die eine Chlamydien-Infektion auslösen: Chlamydia pneumoniae, Chlamydia psittaci und Chlamydia trachomatis, wobei Chlamydia trachomatis in drei Serotypen unterteilt wird. Die Untergruppen A-C und D-K infizieren das Auge, während die Gruppe D-K in der Lage ist, Genitale zu infizieren. Ausschließlich durch sexuellen Kontakt werden die Serotypen L1-L3 übertragen. Sie sind imstande, eine Infektion der Geschlechts- und Harnorgane auszulösen.

Chlamydia pneumoniae ist ursächlich für die Infektion in den Atemwegen. Auch Chlamydia psittaci ist eine Ursache dafür; diese Serogruppe wird von Vögel übertragen.

Chlamydien-Infektion

Eine durch die Serotypen D-L ausgelöste Geschlechtskrankheit ist nicht meldepflichtig. Ausnahme ist das Bundesland Sachsen, in dem seit 2001 dafür die Meldepflicht besteht. Dennoch sammelt das Robert-Koch-Institut von ausgesuchten Laboren anonyme Daten zu den Chlamydien-Tests seit mehreren Jahren und kann so eine Schätzung über die Krankheitsfälle abgeben. Nach Schätzungen des RKI sind in Deutschland ca. sechs Prozent von der Infektion betroffen, wobei Frauen, die sexuell aktiv sind, im Alter zwischen 16 und 19 Jahre sind; während Männer zwischen 20 und 24 Jahre alt sind. Weltweit sind etwa 105,7 Millionen Infektionen registriert (Stand: 2008).

Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel zwischen ein und vier Wochen.

Symptome

Die Symptome beim Beginn einer Chlamydien-Infektion sind denen einer Grippe ähnlich.

Beim Mann lösen die Bakterien eine Entzündung der Harnröhre aus einhergehend mit Brennen beim Wasserlassen. Auch können die Chlamydien einen eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre hervorrufen. Sie sind in der Lage, bis in die Nebenhoden und der Prostata zu steigen und beide Organe zu infizieren. In schweren Folgen hat dies Unfruchtbarkeit zur Folge.

Bei Frauen kann es, ähnlich wie beim Mann, zu einem eitrigen, blutigen Ausfluss aus der Vagina kommen. Auch können die Bakterien die Harnröhre, die Bartholin-Drüsen und über den Gebärmutterhals in die Gebärmutter gelangen und von dort aus weiter ausbreiten.

Behandlung

Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika mit den Inhaltsstoffen Makrolide, Chinolone und Tetrazykline. Die Therapie dauert zwischen zehn und 21 Tagen, im Genitalbereich ist die Behandlung langwieriger.

n/a