Die richtige Wundversorgung

Die richtige Wundversorgung Die richtige Wundversorgung (© ivan kmit - Fotolia.com)

Es passiert rasend schnell – man schneidet sich in den Finger, die Wunde blutet und pocht. Wenn es sich um eine kleinere Verletzung handelt, sollte es nur wenige Tage bis zur vollständigen Heilung dauern. Zumindest, sofern die Wunde richtig versorgt wurde und sich keine Entzündung einschleicht. Doch nicht immer reicht es aus, ein Pflaster über die Wunde zu kleben. Je nach Größe und Tiefe der Verletzung ist ein Besuch beim Arzt unumgänglich.

Die Wundheilung

Normalerweise beginnt ein gesunder Organismus sofort damit, dass sich die Wunde mit einem „Wundpfropf“ verschließt. Spezielle Immunzellen gehen gegen Fremdkörper, Bakterien und abgestorbenes Gewebe vor. Neue Zellen füllen die Wunde auf und sie beginnt sich zu verschließen – sie heilt. Zuletzt macht sich der Organismus daran, das Gewebe zu ersetzen und zu vervollständigen. Dass alles geschieht bei einem gesunden Menschen in relativ kurzer Zeit.

Doch nicht immer läuft dieser komplexe Vorgang reibungslos ab. Mittlerweile gibt es gesundheitliche Zentren mit Spezialisten, die fundierte Hilfestellung zur Behandlung nicht heilender Wunden geben. Etwa das Interdisziplinäre Wundzentrum (IWZ) am Marien Hospital in Düsseldorf. Hier ist man auf die Behandlung chronischer Wunden spezialisiert. Die meisten Menschen denken bei nicht heilenden Wunden zuerst an offene Beine oder Druckgeschwulste, doch: Heilt eine Wunde nicht innerhalb von vier Wochen ab, spricht man ebenfalls von einer chronischen Wunde.

Erste Hilfe bei kleineren Wunden

Dr. Michael Laios, Oberarzt der Chirurgie im Düsseldorfer Marien Hospital und Wundexperte, erklärt, dass Schürfwunden mit einem Pflaster abgedeckt werden müssen. So können keine Keime eindringen und die Wunde ist vor äußeren Einflüssen geschützt. Befinden sich Schmutzpartikel oder gar Splitter in der Wunde, müssen diese mit einer Pinzette entfernt werden. Der Wundexperte weist darauf hin, dass nicht jede Wunde automatisch nach einer Desinfizierung verlangt. Bei oberflächlichen Wunden sei dies nicht zwangsläufig notwendig. Die allseits bekannten Jodpräparate sind vom Markt verschwunden, weil sie in der Zusammensetzung Schwermetalle enthielten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft in der Apotheke ein schleimhautfreundliches Desinfektionsmittel.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

  • Größere Verletzungen

Handelt es sich um eine größere Verletzung, sollte sie zur Sicherheit einem Arzt gezeigt werden. Das Gleiche gilt auch, wenn sich zu viel Schmutz in der Wunde befindet. Der Arzt entfernt die schädigenden Partikel und desinfiziert die Wunde anschließend, bevor sie mit einem sterilen Verband abgedeckt wird.

Hört die Verletzung nach etwa sechs Stunden nicht auf zu bluten, sollte ebenfalls ein Arzt hinzugezogen werden. Größere Wunden im Kopfbereich, in der Nähe der Halsschlagader oder im Genitalbereich verlangen immer eine medizinische Versorgung.

  • Tierbisse

Wer von einem Tier gebissen wurde, muss unbedingt zu einem Arzt, egal, wie klein die Wunde ist. Darauf weist Dr. Konstantinos Zarras, Chefarzt der Chirurgie im Wundzentrum am Marien Hospital Düsseldorf hin. Tiere haben oft eine unüberschaubare Anzahl an Bakterien in der Mundhöhle, so kann sich der Biss eines Katzenbabys zu einem echten Drama ausweiten.

  • Brandwunden

Ist eine Verbrennung größer als der Handteller, sollte unbedingt der nächste Arzt aufgesucht werden. Kinder und Senioren sollten auch bei kleineren Verbrennungen sicherheitshalber zum Arzt gebracht werden, da bei Verbrennungen oft der Kreislauf Probleme verursacht.

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