Meist kommt der graue Star im fortgeschrittenen Lebensalter vor, er kann jedoch in jedem Alter auftreten. Als „grauen Star“ bezeichnet man eine Trübung der Augenlinse, die aus ihrer zunehmend verlierenden Elastizität resultiert. Die Ursachen für die Linsentrübung sind sowohl genetischer Natur als auch Einflüsse von innen und außen. Die dritte Kategorie beschreibt den angeborenen grauen Star, der weder erworben noch vererblich ist. Dieser entsteht, wenn die Frau während der Schwangerschaft Röteln oder Mumps hatte. Als Auslöser für die Linsentrübung kommen beispielsweise Nikotinkonsum sowie die Einnahme von Kortison und Diabetes in Betracht.
Symptome
In erster Linie entsteht ein Sehverlust. Die Sehkraft verschlechtert sich, Betroffen sehen wie durch einen Schleier. Der Verlust des Kontrastes sowie die Wahrnehmung von Doppelbildern sind Anzeichen für den grauen Star. Daneben ist das klare Sehen bei Dunkelheit getrübt. Je stärker die Linsentrübung ist, desto mehr schränkt sich die Sicht und das Sehvermögen ein.
Stadien
Während des Beginns der Linsentrübung sehen die Betroffenen noch gut. Im weiteren Verlauf verstärkt sich die Trübung der Augenlinse. In diesem Fall empfehlen Ärzte einen operativen Eingriff, um ein überreifen vom grauen Star und damit die Entwicklung zum grünen Star zu verhindern. Der grüne Star kann, wenn er unbehandelt bleibt, zur Erblindung führen.
Herkömmliche Therapie
Die übliche Therapie beim grauen Star ist ein operativer Eingriff. Bei diesem tauschen die Ärzte die trübe Linde durch eine Kunstlinse aus. Die künstliche Linse besteht meist aus Silikon oder Acryl. Die Operation am Auge erfolgt in der Regel ambulant. Der operative Eingriff am Auge gehört zu den sichersten Eingriffen.
Neue Therapie
Aus den USA kommt eine neue Therapie für die Behebung der Linsentrübung im Auge. Statt eines operativen Eingriffs erhält der Patient Augentropfen, die Lanosterol enthalten. Aktuell sind klinische Studien in Vorbereitung, welche die Wirkung beim Menschen testen.
Hinter der Augenlinse befinden sich kristalline Fasern. Diese bündeln das Licht und geben die Bündel an die Netzhaut weiter. Diese Fasern sind nach ihrer Entstehung nicht in der Lage, Proteine zu bilden. Sie verfügen zwar über Hilfsproteine (Chaperone), welche die Fasern transparent und flexibel halten.
Leistungsfähigkeit
Mit dem Altern des Menschen verlieren auch die Eiweißstoffe ihre Leistungsfähigkeit. Das Ergebnis ist, die Fasern bleiben nicht mehr flexibel, sondern geraten durcheinander. Der Wirkstoff Lanosterol kann die Leistungsfähigkeit der Fasern wieder herstellen, den Alterungsprozess rückgängig machen und die Fasern wieder ordnen. Bisher war es nur mit einer Spritze direkt in die Linse möglich, Lanosterol dort unterzubringen. Die Forscher Gestwicki und Kollegen fanden ein sogenanntes „Taxi-Molekül“, das die Tropfen in die Linse transportiert.