Wohngifte verantwortlich für höheres Schilddrüsenkrebs-Risiko

 

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Nur selten kennt man die verursachenden Faktoren von Schilddrüsenkrebs. Nun hat eine Studie wohl festgestellt, dass bestimmte Chemikalien in vielen Wohnräumen hier einen gewichtigen Risikofaktor darstellen können.  Im Fokus steht hierbei vor allem Flammschutzmittel, welches in vielen Polstermöbeln, Teppichen, Baumaterialien usw. enthalten ist.

Wie wirken Chemikalien auf die Schulddrüse?

Verschiedene Wohngifte finden man in den meisten Wohnungen und Häuser. Diese Chemikalien lassen sich nicht nur in Polstermöbeln, Vorhängen, Montageschaum oder Teppichböden finden. Auch Elektrogeräte sind häufig mit den sog. Flammschutzmitteln belastet. Diese Chemikalien haben die Aufgabe im Falle eines Brandes zu verhindern, dass die belasteten Produkte sofort in Flammen aufgehen.

Allerdings sind diese Flammschutzmittel sowohl umweltschädlich als auch gesundheitsschädlich. Eine aktuelle Studie fand nun heraus, dass diese Chemikalien wohl im direkten Zusammenhang mit einem gesteigerten Schilddrüsenkrebs-Risiko stehen. Schilddrüsenkrebserkrankungen treten immer häufiger auf. Insbesondere in den USA steigt die Anzahl stetig.

Umweltfaktoren

Dr. Julie Ann Sosa, Professorin für Chirurgie und Medizin an der Duke University School of Medicine in Durham, North Carolina hat in ihrer Studie die Vermutung angestellt, dass für diese erhöhte Häufigkeit verschiedene Umweltfaktoren verantwortlich sind.

Frühere Studien haben gezeigt, dass viele Flammschutzmittel zu den sog. Endokrinen Disruptoren zählen. Die Endokrinen Disruptoren sind Stoffe, die körpereigene Hormone imitieren. Sie wirken ähnlich wie die Original-Hormone und können Störungen im Hormonhaushalt herbeiführen. Aufgrund dessen sind diese Chemikalien in der Lage die Schilddrüsenfunktion zu beeinflussen.

Das gesteigerte Krebsrisiko

Die Untersuchungen von Dr. Sosa von April 2017 zeigen, dass ein erhöhtes Krebs-Risiko sich äquivalent zu einer gesteigerten Belastung mit Flammschutzmitteln verhält. Auch der Schweregrad der Krebserkrankung steht im direkten Zusammenhang mit der chemischen Belastung.

Dr. Sosa untersuchte in ihrer Studie den Hausstaub der 140 Teilnehmer als auch die Chemikalienrückstände im Blut. Von den Teilnehmer waren bereits 70 von Schilddrüsenkrebs betroffen.

Die Personen mit den höchsten Rückstanden im Blut werden bis zu 14-mal häufiger an Schilddrüsenkrebs erkranken.

Was kann man tun?

Flammschutzmittel befinden sich in zahlreichen Produkten. Daher sollte beim Kauf bereits darauf geachtet werden, dass die Artikel chemiefrei sind. Dieser Rat sollte vor allem dann befolgt werden, wenn bereits eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt oder innerhalb der Familie jemand an Schilddrüsenkrebs erkrankt ist.

Diverse Zimmerpflanzen können ebenfalls zu einer Reduzierung der Belastung verhelfen. Diese können die Schadstoffe bis zu einem gewissen Level „filtern“.

Zudem können eine gesunde Ernährung, eine gute Leber- und Darmgesundheit als auch regelmäßige Entgiftungen des Körpers dabei helfen mit Schadstoffen besser umzugehen.

 

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