Bluthochdruck – ein Volksleiden mit Folgen

Bluthochdruck - Ein gefährliches Volksleiden Bluthochdruck - ein Volksleiden mit Folgen (© Gina Sanders - Fotolia.com)

Bluthochdruck ist ein Leiden, von dem weltweit jeder dritte Erwachsene betroffen ist. Die Folgen von einem ständig zu hohen Blutdruck sind katastrophal, sie reichen vom Herzinfarkt über Schlaganfall bis hin zu schweren Nierenschäden.Auf diese schwerwiegenden Gefahren macht die Welt-Hypertonie-Liga und die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® jährlich am 17. Mai beim Welt-Hypertonie-Tag aufmerksam. Oft wird die Symptomatik unterschätzt, denn Bluthochdruck verursacht anfangs keine nennenswerten Beschwerden, die Betroffenen wissen nichts von der Zeitbombe, die in ihrem Blutkreislauf schlummert.

Was ist der Blutdruck und wie definiert man die Höhe des Wertes?

Das Herz pumpt das Blut kraftvoll durch den Körper, um Organe und Gewebe mit lebenswichtigen Stoffen zu versorgen. Damit jeder Winkel des Körpers erreicht werden kann, muss das Blut mit einem gewissen Druck durch die Gefäße geleitet werden. Genau dieser Druck wird als Blutdruck bezeichnet. Jeder Herzschlag presst Blut in die Gefäße. Dieser Druck wird als „systolischer Wert“ bezeichnet, es ist der höhere Wert. Das Herz entspannt danach wieder und nimmt dabei neues Blut in die Kammern auf – dieser Druck ist der „diastolische Wert“ und dies ist der niedrigere Wert. Beide Werte zusammengenommen sind wichtige Merkmale, ob Bluthochdruck vorliegt.

Normalerweise sollte der Blutdruck bei 120/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) liegen, ab einem Wert von 140/90 mmHg wird er als zu hoch eingestuft. Unter 100/60 mmHg ist der Blutdruck zu niedrig. Steigt der Blutdruck auf einen kontinuierlich Wert von 180/110 mmHg, besteht sogar Lebensgefahr, denn es droht ein Schlaganfall oder ein Infarkt. Das Fatale an Bluthochdruck ist die anfängliche Symptomlosigkeit: Erst, wenn die Schädigung der Gefäße weit vorangeschritten ist, zeigt sich dies durch verschiedene Symptome. Betroffene klagen beispielsweise über Brustschmerzen, Sehstörungen oder ihnen fällt ihre extreme Kurzatmigkeit auf.

Was kann man selber tun?

Prof. Dr. Detlev Ganten, Facharzt für Pharmakologie und Molekulare Medizin und Präsident des World Health Summit (WHS, dt.: Welt-Gesundheitsgipfel) betont die Wichtigkeit der eigenständigen und regelmäßigen Blutdruckmessung, denn jeder sollte die Höhe seines Blutdrucks kennen. Um einen korrekten Wert zu halten, sollten lediglich einige Faktoren beachtet werden: Kaffee, Nikotin und Alkohol erhöhen den Blutdruck – deswegen sollte vor der Messung auf den Konsum verzichtet werden. Je nach Messgerät wird die Messung am Handgelenk oder am Oberarm durchgeführt. Wichtig ist, dass der Arm während der Messung ruhig liegt.
Da der Blutdruck schwanken kann, ist eine regelmäßige Messung täglich morgens und abends zu empfehlen. Sind die Werte dabei stetig zu hoch, sollten diese notiert und dem Hausarzt gezeigt werden. Er kann dann eine 24-Stunden-Messung durchführen, um die Werte des Blutdrucks genau zu bestimmen.

Maßnahmen gegen zu hohen Blutdruck

Prof. Ganten verweist auf die Empfehlung der WHO, sich wöchentlich rund zweieinhalb Stunden zu bewegen. Seiner Erfahrung nach muss es noch nicht einmal so viel sein, denn jede Art Bewegung hilft, den Blutdruck zu senken. Jeder Schritt, jede körperliche Aktivität ist effektiv.. Eine Studie zeigt eindrucksvoll auf, dass eine moderate Bewegung von rund 10 Minuten pro Tag das Sterberisiko um etwa 10 Prozent senkt. 30 Minuten körperliche Aktivität pro Tag senkt das Sterberisiko sogar um etwa 20 Prozent.

Wer sein Übergewicht abbaut, Alkohol in Maßen genießt und auf Nikotin verzichtet, hat schon viel für einen guten Blutdruckwert getan. Kräuter wie Tausendkraut oder Lindenblüten verstärken den positiven Effekt ebenso wie das Vermeiden von Stress und die bedachte Anwendung von Mitteln mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure. Für Männer gilt: Potenzsteigernde Mittel mit Vorsicht und nach Absprache mit dem Arzt einnehmen.
Wenn sich der Blutdruck mit oben genannten Maßnahmen nicht normalisiert, kann der Arzt verschiedene Medikamente verschreiben. Dazu zählen etwa ACE-Hemmer, Beta-Blocker, Kalziumkanalblocker, Diueretika, Kalzium-Antagonisten oder Theoretika. Oft ist eine lebenslange Medikation notwendig. Da bei den Medikamenten gegen den Bluthochdruck gerne Nebenwirkungen wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Verdauungsstörungen auftreten, setzen viele Patienten das Medikament eigenmächtig ab – das ist keinesfalls empfehlenswert! Der richtige Weg ist der Gang zum Arzt, damit dieser eventuell ein anderes Präparat verschreiben kann.

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