Was ist eine Arachnophobie? Angst vor Spinnen

Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann empfindet negative Gefühle beim bloßen Anblick einer Spinne. Rund 10 bis 17 Prozent der Deutschen leiden sogar an einer Spinnenphobie.

Was ist eine Arachnophobie Was ist eine Arachnophobie? Angst vor Spinnen (© volkerr - Fotolia.com)

Solch eine Angststörung sollte spätestens dann behandelt werden, wenn sie in den Alltag der Betroffenen eingreift.

Therapie am Morgen ist wirksamer

Deutsche Wissenschaftler der Saar-Universität widmeten sich der Thematik „Spinnenphobie“. Dabei stießen sie auf den erstaunlichen Umstand, dass die Therapien, die am Morgen stattfanden, deutlich mehr an Wirksamkeit zeigten. 60 Probanden standen den Forschern zur Verfügung. Um die Spinnenangst zu bekämpfen, wurden diese Patienten in einer jeweils dreistündigen Sitzung behandelt. Die eine Hälfte der Probanden wurde am Vormittag zwischen acht und elf Uhr therapiert und die andere Hälfte erschien am Abend zwischen 18 und 21 Uhr zur Behandlung. Die Forscher überprüften nach einer Woche erstmals den Fortschritt der Behandlung. Nach drei Monaten wurde erneut getestet, ob sich die Spinnenangst legte. Dazu wurden die Probanden in einem Raum gebracht, in dem sich ein Terrarium samt einem achtbeinigen Bewohner befand. Diesem Behältnis sollten sich die Probanden nähern.

Vor der Therapie weigerten sich einige Testkandidaten, den Raum auch nur zu betreten. Nach der Behandlung gingen die meisten nicht nur hinein, sondern sie nahmen das Tier sogar auf die Hand, so die Saarbrücker Psychologin Johanna Lass-Hennemann.

Die Patienten, die ihre Sitzungen am Morgen absolvierten, wiesen einen höheren Behandlungseffekt auf. Das gilt sowohl für den ersten Test nach einer Woche als auch für den zweiten Test nach drei Monaten. In der Fachzeitschrift „Behaviour Research and Therapy“ sind die Studienergebnisse der Psychologinnen Lass-Hennemann und Prof. Tanja Michael nachzulesen. Allerdings lassen die Forscher offen, ob sich dieses Ergebnis der Studie auch auf andere Phobien übertragen lässt. Insbesondere bei den komplexen Störungen wie einer sozialen Phobie oder gar einer Panikstörung lässt sich dieses Resultat nicht einfach eins zu eins übertragen.

Die Gründe für die erhöhte Therapie-Wirksamkeit am Morgen

Es wird vermutet, dass der morgendlich erhöhte Cortisol-Spiegel ein Grund dafür ist, dass die Probanden, die morgens therapiert wurden, einen höheren Behandlungserfolg aufwiesen. Cortisol ist ein körpereigenes Hormon, welches in der Früh deutlich mehr ausgeschüttet wird als am Abend. Es fördert zum Beispiel Lernprozesse. So erklärt die Saarbrücker Psychologin Johanna Lass-Hennemann laut einer afp-Meldung, dass Cortisol den Lern- und Gedächtnisprozess verstärke. Da eine Psychotherapie nichts anderes als ein Lernprozess ist, erklärt sich der größere Erfolg der Therapie am Morgen recht einfach.

Viele Menschen tragen Ängste im Gepäck

Es gibt scheinbar nichts, vor dem man sich nicht fürchten kann. Von A wie Ablutophobie (Angst vor dem Waschen/Baden) bis Z wie Zelophobie (Angst vor Eifersucht).

Angststörungen betreffen nicht nur eine kleine Zahl von vielleicht traumatisierten Personen – Phobien sind weit verbreitet und ziehen sich durch alle Gesellschaftsschichten.

Bei der Spinnenangst reicht bereits ein Gedanke, ein Bild oder die Vorstellung bevorzugter „Spinnenorte“ wie dem Keller oder der Garage, um negative Gefühle hervorzurufen. Betroffene berichten von dem Eindruck der Hilflosigkeit oder Unkontrollierbarkeit. Dabei gleichen die körperlichen Symptome denen von anderen Phobikern. Die Hände und/ oder Beine zittern, der Mund scheint auszutrocknen, Schweiß fließt in Strömen und bei manchen führt die Angst sogar zu Übelkeit und Erbrechen. Manche Betroffene kämpfen mit dem berühmten „Kloß im Hals“, andere erleiden eine Schwindelattacke oft in Verbindung mit Herzrasen.

Wie kann ich mich von meiner Arachnophobie heilen/lösen?

Wer seine Phobie – egal welcher Art – in den Griff bekommen möchte, kommt um ein psychotherapeutisches Verfahren nicht herum. Viele Erfolge im Kampf gegen die Angst gehen auf den Einsatz von tiefenpsychologischen Verfahren zurück. Dazu zählen etwa Verhaltenstherapien oder auch Hypnosesitzungen.

Quelle: Healthnews

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