Was tun bei Sonnenstich und Hitzschlag?

Obwohl es oft ein Thema in den Medien ist, werden die Gefahren von Sonne und damit einhergehender Hitze von vielen Menschen immer noch unterschätzt. Jedes Jahr im Sommer verrichten Sanitäter und Ärzte fast schon Sonderschichten, um sonne- oder hitzegeplagte Betroffene zu versorgen.

Was tun bei Sonnenstich und Hitzschlag Was tun bei Sonnenstich und Hitzschlag? (© Henry Schmitt - Fotolia.com)

Die Notfallmedizinerin Dr. Gabriele Lerche ist stellvertretende Chefärztin der Johanniter und sie erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur „APA“, was die Ersthelfer bei einem Hitzschlag oder Sonnenstich beachten müssen.

Hitze wird gerne unterschätzt

Sonnenschutz in Form von luftiger Bekleidung und eine Kopfbedeckung sollten obligatorisch sein. Sonnencreme und genügend zu trinken sind elementare Bestandteile eines effektiven Schutzes der Gesundheit. Gerade im Hinblick auf Säuglinge ist der Schutz vor Hitze lebenswichtig. Denn die kleinen Körper können mit heißem Wetter kaum umgehen. Es drohen neben schweren Sonnenbränden die Gefahren eines Hitzschlags, Sonnenstiche oder der Kreislauf kollabiert. Aus diesem Grund sollten Babys niemals der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.

Das Auto ist keine Wartezone

Die Sonne scheint, das Thermometer steigt und wer jetzt Babys, Kleinkinder, ältere Menschen oder Tiere im Auto zurücklässt, spielt mit deren Leben. Auch wenn es draußen „nur“ 22 Grad hat. In einem Auto dehnen sich die Temperaturen nahezu explosionsartig nach oben aus. Der eigene Gang zum Bäcker kann für die wartenden Insassen tödlich enden. Leider gibt es jedes Jahr Meldungen solcher vermeidbarer Unfälle. Niemals darf ein hilfloses Wesen alleine in einem Auto zurückgelassen werden, auch wenn das Lüftchen draußen noch so frisch um die Ecke wedelt – darauf kann nicht oft genug hingewiesen werden.

Hitzeschutz im Freien

Doch auch wer sich im Freien zu lange der Sonnenstrahlung aussetzt, kann die Konsequenzen in Form von Müdigkeit, Kopfschmerzen oder dem Verlust der Konzentration zu spüren bekommen. Dr. Lerche berichtet von typischen Sommer-Notfällen: Kreislaufprobleme, Hitzschlag und Sonnenstich. Oft wären die Symptome vermeidbar, wenn die Betroffenen genug getrunken hätten, am besten Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertee oder Fruchtschorlen. Bei Kindern und Senioren müssten Angehörige auf eine ausreichende Zufuhr achten, so die Medizinerin. Selbst verspüren es oft weder Ältere noch Kinder, wann es an der Zeit wäre, zu trinken. Kaffee oder Alkohol eignet sich übrigens keinesfalls als Flüssigkeitslieferant.

Erste Hilfe beim Hitzschlag

Die Symptome bei einem Hitzschlag sind meist ein knallroter Kopf, Übelkeit, Kopfschmerzen, Desorientierung, Fieber und Bewusstseinsveränderungen. Der erste Schritt besteht darin, den Betroffenen sofort in den Schatten zu bringen und ihm mittels kalten Tüchern die Stirn und den Nacken zu kühlen. Ob es sich bei den Tüchern um Tempos oder ein Kleidungsstück handelt, ist zweitrangig. Ist bereits eine Bewusstlosigkeit eingetreten, muss der Patient unverzüglich in die stabile Seitenlage gebracht werden. Zudem werden Atmung und Kreislauf bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überwacht.

Da durch den Wärmestau die Körpertemperatur auf über 40 Grad ansteigt, steht die Kühlung im Vordergrund. Das heißt natürlich nicht, ein Hitzeopfer unter eine eiskalte Dusche zu stellen, das könnte fatale Folgen für das Herz-Kreislaufsystem nach sich ziehen. Moderate Kühlung ist das Gebot der Stunde.

Ein Hitzschlag ist vermeidbar und jeder sollte sich über die Folgen im Klaren sein. Würde sich jeder ein wenig in seinem Umfeld um Hilfebedürftige kümmern, gäbe es sicherlich weniger Notfälle – ein hehres Ziel.

Quelle: Heilpraxisnet

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