Herzkrank und täglich Sport – das birgt Gefahren

Herzkrank und Ausdauertraining Herzkrank und täglich Sport - das birgt Gefahren (© Dudarev Mikhail - Fotolia.com)

Wer einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hat, kommt meist nicht um eine Änderung des Lebensstils herum. Dabei steht „Sport“ ganz oben auf der Liste der Maßnahmen, die zur Gesunderhaltung der Gefäße und des Blutkreislaufes beitragen sollen.

Mit Maß und Ziel vorsorgen

Doch Mediziner warnen davor, es hinsichtlich der körperlichen Aktivität zu übertreiben. Wer sich und seinem Körper zu viel zumutet, läuft Gefahr, erneut einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Wie so oft ist ein gesundes Mittelmaß unabdingbar – das gilt ganz besonders für Patienten mit solch einem Krankheitsbild. Ein Wissenschaftler-Team des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg beobachtete über einen Zeitraum von zehn Jahren Patienten, die wegen einer koronaren Herzerkrankung in klinischer Behandlung beziehungsweise zur Rehabilitation waren. Das Ergebnis dieser lang angelegten Studie zeigt eindeutig, dass Patienten sich nicht vor einem erneuten Infarkt oder Schlaganfall schützen, wenn sie sich täglich extrem viel körperlich bewegen. Somit ist zu viel Sport genauso ungesund ist wie zu wenig. Nach wie vor ist das höchste gesundheitliche Risiko der Gruppe zuzuschreiben, die überhaupt keinen Sport macht.

Wie viel Sport ist für herzkranke Menschen gesund?

Viele herzkranke Patienten meinen es gut und beginnen nach der Diagnose einer Herzerkrankung mit einem täglichen, straffen Trainingsprogramm. Dabei zeigte die Studie der Wissenschaftler folgende interessante Tatsache: Am Gefährdetsten für einen erneuten Infarkt oder Schlaganfall sind die absoluten Sportmuffel. Direkt dahinter reihen sich die Patienten ein, die täglich ein umfangreiches Sportprogramm absolvieren. Die besten Aussichten für eine Gesundung oder Prävention haben demnach Menschen, die sich an etwa zwei bis vier Tagen die Woche moderat bewegen.

Ausdauertraining schützt das Herz

Je nach Schwere der Vorerkrankung kommen diverse Sportarten in Betracht. Am effektivsten sind dabei die Aktivitäten, die zu einer Leistungssteigerung im Sinne von Ausdauer und Kondition führen. Dabei sollten die Patienten darauf achten, sich nicht zu überfordern. Walken, Radfahren, Schwimmen oder Laufen – manche Patienten wechseln zwischen den Sportarten ab, manche haben ihre Passion in ein und derselben Sportart gefunden. Es mag sein, dass die Puste zu Beginn nur für wenige Meter reicht, doch davon sollte sich niemand entmutigen lassen. Wer sich konstant zwei- bis viermal in der Woche für 30 bis 60 Minuten aktiv bewegt, wird sehr bald eine erhebliche Besserung des Allgemeinzustandes feststellen. Und das führt zu einem gesunden Wohlgefühl und dient der effektiven Vorsorge.

Quelle: onmeda

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